mein pädagogisches Konzept

 


 

Pädagogische Arbeit

„Hilf mir, es selbst zu tun“, dieser Leitsatz von Maria Montessori prägt mein pädagogisches Handeln maßgeblich.  In diesem Sinne ist es das Ziel meiner Arbeit, Kinder auf ihrem Weg zu selbstständigen Persönlichkeiten zu begleiten und zu unterstützen.

Erziehung zur Selbstständigkeit umfasst Mitwirkung und Mitbestimmung. Diese kann in ganz alltäglichen Situationen eingeübt werden, z.B. beim Händewaschen, beim An- und Ausziehen, bei den Mahlzeiten am Tisch usw. Dafür bekommen die Kinder den nötigen Raum und die nötige Zeit die sie brauchen.

Jedes Kind wird von mir ernst genommen, wertgeschätzt und respektvoll behandelt. Ich begegne den Kindern auf Augenhöhe und ihre Bedürfnisse und Interessen stehen für mich an erster Stelle.

In der Arbeit mit den Kindern lege ich auf folgende Punkte ein besonderes Augenmerk: 

• liebevoller Umgang mit den Kindern, aber auch untereinander 

Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten. Es ist wichtig, ihnen gemäß ihres Entwicklungsstandes Freiräume zu geben und sie individuell zu fördern. Kinder unter drei Jahren benötigen noch viel liebevollen Kontakt, wie auf den Arm genommen zu werden und Kuscheln. Sie zu beschützen und ihnen den nötigen Halt zu geben, um sichere Bindungen einzugehen, ist eine meiner Aufgaben. 

• Einübung der Tagesstruktur durch Rituale 

Rituale und Regeln sind in der frühkindlichen Entwicklung essenziell. Kinder lernen über Rituale, beispielsweise gemeinsames Aufräumen, gemeinsames Beginnen und Beenden der Mahlzeiten, gemeinsames Zähne putzen und gemeinsames Schlafen gehen.
Ich nutze z.B. folgendes Ritual vor den Mahlzeiten, damit die Kinder den gemeinsamen Beginn der Mahlzeit abwarten lernen: 

Zunächst setzen sich alle Kinder an den Tisch und alle bekommen ein Lätzchen angezogen. Wir fassen uns an den Händen und sagen „Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb, guten Appetit“. Erst dann beginnen wir gemeinsam mit dem Essen. 

Warum sind mir Regeln und Rituale wichtig?

  • der Tag wird strukturiert und die Kinder fühlen sich sicherer, da sie wissen, was als nächstes kommt.
  • Sozialkompetenzen werden aufgebaut und verstärkt
  • Kindern wird somit ermöglicht, in einer Gemeinschaft mit entsprechenden Regeln zu leben (Als Vorbereitung für den Kindergarten, Schule, Beruf etc.)
  • Rituale sind eine Lernhilfe. Sie ermöglichen durch ständige Wiederholung spielerisch eine Verankerung im Gehirn
  • Auch aus diesem Grund sollen regelmäßig alle Kinder möglichst viel Zeit gemeinsam in der Pflegestelle verbringen.

 

Der Tagesablauf 

            7:00-8:00 Uhr: Bringzeit und Begrüßungslied

            8:00-8.45 Uhr: gemeinsames Frühstücken, Körperpflege (Wickeln, Händewaschen - auch nach Bedarf)

            9:00-11:00 Uhr: Freispiel oder geplante Angebote wie: 

               -Kindergartenbesuch
               -Spielplatz
               -Basteln
               -Musizieren, Tanzen, Singen
               -Lesen, Bilderbücher anschauen

            11:00-11:45 Uhr: gemeinsames Mittagessen, Körperpflege (Wickeln und Zähneputzen)

            12:00-14:00 Uhr: Mittagsschlaf/ Ausruhen

            14:00-14:30Uhr: Zwischenmahlzeit (Obst, Gemüse, Rohkost)

            14:30-15:00Uhr: Abholzeit

 

Körperliche Aktivitäten 

Bewegung fördert das Geschick, das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit der Kinder.
Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Rhythmus. Es entwickelt mit jeder Erfahrung mehr Körperwahrnehmung. Bei der Betreuung ist es mir wichtig, den Kindern dabei zu helfen, sich selbst besser einzuschätzen, ihnen bei ihren Übungen und sensomotorischen Erfahrungen hilfreich beiseite zustehen sowie das individuelle Lerntempo zu unterstützen und zu fördern. 

Um die sensomotorischen Erfahrungen so gut wie möglich zu fördern, verbringen wir fast bei jedem Wetter einen Großteil des Tages außer Haus und bewegen uns in der freien Natur. So können neben der gewohnten Bewegung im Haus, wie z.B. Krabbeln, Laufen lernen, Klettern, Rennen oder Rutschen, auch verschiedenartige neue Bewegungsmuster und dadurch auch die Körpererfahrungen erweitert werden. Die Kinder lernen, mit welchen Mitteln und auf welchen Wegen sie es geschafft haben, zum gewünschten Ziel zu kommen. Das bildet die Grundlage für ihr Körperschema und letztendlich für ihr Selbst, ihre Individualität. 

 

Ausflüge mit viel Raum für Bewegung 

Um den Alltag in der Tagespflege für die Kinder abwechslungsreich zu gestalten und neue Lernerfahrungen in neuen Umfeldern zu ermöglichen, verbringen wir einen Großteil der Zeit mit Spaziergängen und beobachten unsere Umwelt und die Natur zu den vier Jahreszeiten.
Im angrenzenden Waldgebiet beobachten wir die Tier- und Pflanzenwelt. Zwei bis drei Mal pro Woche besuchen wir den Spielplatz im Osulfweg-Kindergarten. Hier nehmen wir auch Kontakt zu älteren Kindern auf,  machen neue Bekanntschaften und stärken so die Sozialkompetenz der Kinder. 

 

Förderung der sprachlichen Entwicklung 

Der Fokus meiner Arbeit liegt auf dem Erwerb der Sprache. Das Sprechen ist ein ständiger Begleiter im gesamten Alltag und begleitet uns alle – immer und überall. Jede Aktion mit den Kindern begleite ich daher auch sprachlich, ob beim Wickeln, Spielen, An- und Ausziehen oder bei der Essensituation. Die Kinder lernen so die Sprache durch das Wahrnehmen und Tun kennen, gleichzeitig werden sie durch dieses Handeln integriert, verstehen Zusammenhänge und schließlich auch sich selbst auszudrücken. Fingerspiele, Reime, das Singen von Liedern oder das Betrachten und Lesen von Bilderbüchern fördern die Sprachentwicklung ergänzend. 

 

Ausgewogene Ernährung

Den Kindern eine ausgewogene Ernährung zu bieten, die frisch und gesund zubereitet wird, macht mir Freude. Ich möchte die Kinder an den Verzehr gesunder Lebensmittel gewöhnen und Ihnen so eine gute Grundlage für das spätere Leben mitgeben. 

Bei mir erhalten die Kinder Frühstück, eine warme Mittagsmahlzeit und einen Snack am Nachmittag. Zum Frühstück gibt es abwechselnd Brot oder Brötchen mit Aufschnitt, Rohkost, Frischkäse, Quark oder Müsli.
Das Frühstück bereite ich mit den Kindern gemeinsam vor. 

Mittags wird stets frisch gekocht. Die Mahlzeiten sind kindgerecht, hier achte ich ebenfalls auf abwechslungsreiche Gemüsesorten. Ab und zu gibt es auch Fleisch, Fisch und Geflügel. Allerdings verzichte ich völlig auf Schweinefleisch. Als Getränke stehen den Kindern jederzeit ungesüßter Tee und stilles Wasser sowie zum Frühstück Milch zu Verfügung.

Hier geht's zu unseren Mahlzeiten...

 

Wir sind kreativ

Um die haptische und visuelle Wahrnehmung der Kinder zu fördern, stelle ich verschiedene Materialien zum Basteln und Malen zur Verfügung. So können die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. 

Hier kommt es uns nicht auf das Endergebnis an, sondern viel eher steht der Prozess des Gestaltens im Mittelpunkt. Die Kinder dürfen frei experimentieren, malen und „matschen“. Auf diesem Wege werden Kreativität und die Feinmotorik gefördert.

Hier geht's zu unseren kreativen Arbeiten...

 

Wir musizieren

Durch das Musizieren gebe ich den Kindern die Möglichkeit, sich auszudrücken und mitzuteilen, auch ohne Worte. Mit Musik fördern wir unter anderem die Sprachentwicklung, die Merkfähigkeit, die Sensibilisierung von ihrem Hörsinn, die Kreativität und die Fantasie der Kinder. Abgesehen vom Singen, haben die Kinder bei mir jederzeit die Möglichkeit, mit verschiedenen Musikinstrumenten zu spielen und zu experimentieren.

 

„Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen.“

- Maria Montessori

 

Eingewöhnung 

Für eine sanfte Eingewöhnung ermögliche ich den Eltern schon Monate vor Beginn der Betreuungszeit, zusammen mit ihrem Kind im Rahmen regelmäßiger „Schnupperstunden“ meine Einrichtung zu besuchen und sich ein Bild von mir und meiner Arbeit im geschützten Umfeld zu machen. 

Grundsätzlich richte ich mich bei der Eingewöhnung der Kinder nach dem sogenannten „Berliner Modell“.
Das Berliner Modell gliedert sich in drei Phasen und ermöglicht den Eltern und den Kindern gleichermaßen, sich an die neuen Tagesabläufe zu gewöhnen und vertrauen zu der Tagespflegeperson aufzubauen. 

 

Grundphase

Ein Elternteil (die Bezugsperson) kommt in dieser Phase für 1 bis 2 Stunden pro Tag mit dem Kind in die Einrichtung. 

Dies geschieht 3 Tage hintereinander. In dieser Zeit hat das Kind die Möglichkeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Die Tagesmutter nimmt über das Spielen ersten Kontakt zu dem Kind auf. In dieser Phase ist die Bezugsperson des Kindes immer in der Nähe und stellt den sicheren Hafen für das Kind dar.  Es findet kein Trennungsversuch statt. 

An Tag 4 verlässt die Bezugsperson nach kurzer Eingewöhnungszeit den Raum, bleibt aber in unmittelbarer Nähe. Sobald das Kind die Abwesenheit der Bezugsperson bemerkt, entscheidet es sich, wie es weiter geht: 

a) das Kind lässt sich schnell und gut von der Kindertagespflegeperson ablenken/beruhigen oder 

b) es ist schlecht bis gar nicht zu beruhigen 

Wenn Variante (a) eintritt, kann man mit dem nächsten Schritt der Eingewöhnung fortfahren und es wird eine kurze Eingewöhnung. 

Tritt Variante (b) ein, sollte die Trennung nicht unnötig lang gestaltet werden und es wird zu einer längeren Eingewöhnung kommen. Sprich: Wir verbleiben in der Grundphase für weitere 3 Tage. 

Ein erneuter Trennungsversuch findet frühestens an Tag 7 statt. 

Stabilisierungsphase
Diese Phase dauert 2-3 Tage. Die Trennungszeiten werden jetzt immer weiter ausgedehnt. Die Tagespflegeperson übernimmt jetzt im Beisein der Eltern schon die ersten pflegerischen Tätigkeiten. Erste Schlafversuche werden unternommen. 

Schlussphase
Jetzt ist die Bezugsperson nicht mehr in der Einrichtung (dennoch immer erreichbar) und das Kind wird nun nach und nach fest in den Gruppenalltag integriert. 

Für die Eingewöhnung sollte man individuell je nach Kind 2 bis 4 Wochen einplanen. 

 

Austausch mit den Eltern 

Bei der täglichen Übergabe der Kinder ergibt sich die Möglichkeit zum Austausch und eröffnet den transparenten Umgang miteinander. Eine gute Vertrauensbasis ist hierbei eine wichtige Voraussetzung für die gelingende Erziehungspartnerschaft. Wenn der Bedarf oder Wunsch besteht, können auch zusätzlich Entwicklungsgespräche geführt werden.  Ziel ist es, auf einen gemeinsamen Informationsstand zu kommen und so eine gute Zusammenarbeit zu ermöglichen. 

 

Dokumentation und Beobachtung 

Jedes Kind gezielt wahrzunehmen und die Entwicklungsschritte zu dokumentieren, ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Besondere Momente werden (nach Möglichkeit) mit einem Foto dokumentiert und in einem eigens für das Kind erstellten Ordner angelegt. Dieser Ordner gehört dem Kind und wird am Ende meiner Betreuungszeit in der Villa Farbenfroh als Erinnerung mit nach Hause gegeben. 

 

Rahmenbedingungen

Ich arbeite in Kooperation mit dem Träger FABIDO und dem Dortmunder Jugendamt zusammen als Kindertagespflegeperson mit einer Pflegeerlaubnis nach § 43 SGB VIII, ausgestellt für die Betreuung von fünf Kindern. Um den hohen Ansprüchen als Kindertagespflegeperson gerecht zu werden, muss diese Pflegeerlaubnis alle fünf Jahre erneuert werden.
Als Tagesmutter besuche ich regelmäßig Kurse und Fortbildungen, um immer auf dem aktuellen Stand in Erziehung und Weiterbildung der Kleinkinderbetreuung zu sein. Dieser Austausch bringt mir in meinem beruflichen Alltag immer wieder neue Ideen.

Alle zwei Jahre nehme ich an einem Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder teil.

Die Alterspanne der Kinder in meiner Einrichtung reicht von sechs Monaten bis drei Jahre. Meine Betreuungszeiten sind Montag bis Freitag von 7:00 Uhr bis 15:00 Uhr. 

Um Ihnen eine gute Urlaubsplanung zu ermöglichen, gebe ich meine eigenen Urlaubszeiten Ende des Jahres für das kommende Jahr bekannt.